Studienauftrag für das künftige Gebäude des smart living lab

Das smart living lab, Forschungszentrum zum Habitat der Zukunft, führt eine öffentliche Ausschreibung durch, um im Rahmen eines kollaborativen Studienauftrags-Verfahrens (MEP*) ein Vorprojekt für sein neues Gebäude erarbeiten zu lassen. Dieses experimentelle Gebäude, das in puncto effiziente Ressourcennutzung eine Vorreiterrolle einnehmen wird, wird auf dem Gelände der blueFACTORY in Freiburg gebaut. Interdisziplinäre Planungsteams können sich bis Oktober 2018 um eine Teilnahme bewerben. Der Sieger und das berücksichtigte Vorprojekt werden Ende Juni 2019 bekanntgegeben. 

Ein entwicklungsfähiges Gebäude als Versuchslabor
Ab 2020 beginnen in Freiburg die Bauarbeiten für das experimentelle Gebäude des smart living lab. Dieses Forschungszentrum, das seit 2015 in der «Halle Bleue» der blueFACTORY untergebracht ist, vereint die Kompetenzen der EPFL, der Hochschule für Ingenieurwesen und Architektur in Freiburg (HEIA-FR) und der Universität Freiburg (UNIFR). Das rund 5000m2 Bruttogeschossfläche umfassende, für 130 Arbeitsplätze ausgelegte und auf 25 Millionen Franken budgetierte Gebäude des smart living lab soll zugleich nachhaltig und entwicklungsfähig sein. Im Kontext der flexiblen Nutzung ist das Gebäude als Instrument zum Experimentieren gedacht, welches das Arbeiten unter realen Bedingungen fördert. So wird es der Forschung dienen; zugleich sollen die Forschungsergebnisse zur laufenden Verbesserung der Leistung des Gebäudes genutzt werden. Als Pionier der Förderung des Wohlbefindens der Bewohnerinnen sowie der effizienten Ressourcennutzung ist das Projekt in der Umsetzung der Energieziele 2050 des Bundes seiner Zeit um 30 Jahre voraus.
 
Eine öffentliche Ausschreibung garantiert Qualität und Chancengleichheit
In einem kollaborativen Studienauftrags-Verfahren soll zwischen September 2018 und Juni 2019 das Vorprojekt für das künftige Gebäude erarbeitet werden. Das gesamte Vorhaben wird durch den Kanton Freiburg finanziert und unterliegt den Vorschriften des öffentlichen Beschaffungswesens. Als Bauherrin des Gebäudes tritt die Bluefactory Fribourg-Freiburg SA auf; diese hat das smart living lab mit der Durchführung des Studienauftrags-Verfahrens betraut. Die öffentliche Ausschreibung des Studienauftrags-Verfahrens richtet sich an alle interessierten Büros in der Schweiz und im Ausland, so dass die Chancengleichheit und eine hohe Qualität des Projekts sichergestellt sind. Die Vorauswahl (Präqualifikation) der zum Studienauftrags-Verfahren zugelassenen Planungsteams wird durch das smart living lab auf der Grundlage von Eignungskriterien vorgenommen. Für die Bewertung der erarbeiteten Vorprojekte hingegen ist eine Jury aus mehrheitlich unabhängigen Mitgliedern eingesetzt worden. Der Ablauf sieht mehrere Dialogrunden vor. Die Dialoge werden offen geführt, das heisst sie finden unter gleichzeitiger Anwesenheit des Expertengremiums, aller zugelassenen Planungsteams sowie von Forscherinnen und Expertinnen des smart living lab statt. Indem es auf ein kollaboratives Vorgehen setzt, das den Austausch zwischen Disziplinen und Institutionen fördert, folgt das Studienauftrags-Verfahren der Philosophie des künftigen Gebäudes: ein multidisziplinärer Fortschrittsmotor.

*auf Französisch: mandat d’études parallèles (MEP)

Informationen zum Ausschreibungsverfahren sind ab dem 14. September 2018 verfügbar unter simap
Weitere Informationen

Kontakt
Anne-Claude Cosandey, operative Leiterin der EPFL Freiburg und Koordinatorin des smart living lab, +41 21 693 51 82, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Philippe Jemmely, Leiter der Bluefactory Fribourg-Freiburg SA, +41 26 422 37 10, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Interview mit Dolaana Khovalyg, der neuen Assistenz-Professorin am smart living lab

Dolaana Khovalyg wurde zur Tenure Track Assistenz-Professorin für Energie und Gebäudesystemtechnik an der Fakultät für Architektur, Bau und Umwelt (ENAC) an der EPFL ernannt. Sie wird ab 01.09.2018 die neue Forschungsgruppe des smart living lab, Thermal Engineering for the Built Environment Laboratory (TEBEL), in Freiburg leiten.

Sie sind ganz neu am smart living lab, an dem sich die EPFL, die HEIA-FR (Hochschule für Technik und Architektur Freiburg) und die UNIFR beteiligen.
Das smart living lab ist zweifellos eine einzigartige interdisziplinäre Plattform für Forscher, die sich mit verschiedenen Aspekten der gebauten Umwelt befassen und die gemeinsam die Herausforderungen der Gebäude von morgen meistern möchten. Eine solches Umfeld ermöglicht nicht nur die Entstehung neuer Synergien, sondern fördert auch den Dialog zwischen Forschern aus verschiedenen, nicht eindeutig verwandten Forschungsgebieten (z.B. zwischen Baujuristen und Ingenieuren). Meiner Ansicht nach bietet uns das eine ausgezeichnete Gelegenheit nachzudenken, eine andere Sicht auf unsere Forschungsarbeit zu bekommen und uns um überzeugende Ergebnisse zu bemühen. Insgesamt halte ich das smart living lab aufgrund seiner Vielfältigkeit für einen aufregenden und innovativen Arbeitsplatz.

Können Sie uns etwas mehr über Ihre akademische Laufbahn sagen?
Ich habe einen BS und einen MS Abschluss in Thermophysik vom Moskauer Energetischen Institut. Nachdem ich 5 Jahre in der RAC (Kälte & Klimatechnik) Industrie gearbeitet hatte, erhielt ich ein Fullbright-Stipendium und zog in die USA, um dort zu promovieren. Ich absolvierte mein PhD in Maschinenbau an der Universität von Illinois in Urbana-Champaign (UIUC), wo  ich am Air-Conditioning and Refrigeration Center (ACRC) Forschungsarbeiten betrieb, mit einem Schwerpunkt auf umweltfreundlichen (kompakten, leichten, weniger Kältemittel verbrauchenden und thermodynamisch optimierten) Wärmetauschern für Klimaanlagen. Als Doktorandin nahm ich am Global Young Scientists Summit in Singapur teil und konnte beim Wettbewerb “Nachhaltige und lebenswerte Städte” mitmachen. Mein Vorschlag zum Thema “Netto-Null-Energie Klimatisierung und Lufttrocknung” war unter den acht Finalisten weltweit, wodurch mein Interesse für nachhaltige und lebenswerte Innenräume geweckt wurde, ein Thema, das heutzutage hoch aktuell ist. Um mich mit Wärmekomfort und Benutzerverhalten vertraut zu machen,  nahm ich eine postdoktorale Stelle an der Technischen Universität von Dänemark (DTU) an, genauer gesagt am International Center for Indoor Environment and Energy (ICIEE). Und schliesslich führte mein akademischer Werdegang zu meiner derzeitigen Stelle an der EPFL.

Was reizt Sie am meisten an Ihrer Stelle als Leiterin des neuen Labors für Wärmetechnik und  für die gebaute Umwelt (TEBEL)?
Ich finde es spannend, die Möglichkeit zu haben, mein eigenes Team zusammenzustellen, die Forschungsausrichtung des Labors festzulegen und dadurch zu versuchen, die Zukunft der gebauten Umwelt zu gestalten. Ausserdem freue ich mich sehr, die junge Generation unterrichten zu dürfen und gemeinsam Forschungsfragen zu lösen.

Worauf wird sich Ihre Forschungsarbeit im kommenden Jahr konzentrieren?
Generell wird sich mein Labor darauf konzentrieren, den Energieverbrauch für die Klimatisierung von Gebäuden und gebäudetechnischen Anlagen wie zum Beispiel HVAC und die Warmwasserversorgung zu reduzieren. Der geringere Energieverbrauch von gebäudetechnischen Anlagen soll dadurch erzielt werden, dass sie mit erneuerbaren Energiequellen gekoppelt werden und die Wärmerückgewinnung an der Quelle, im Gebäude und in der Nachbarschaft optimiert wird. Mit der Förderung der individuellen Kontrolle des Wohnraumklimas möchte TEBEL die Leistung von mechanischen Systemen verbessern und unterschiedlichen Bewohnern angenehme Arbeits- und Wohnbedingungen bieten. Und zu guter Letzt befasst sich TEBEL mit aktiven Gebäudehüllen, die einen effizienten Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch zwischen innen und aussen gewährleisten und die Nutzung mechanischer HVAC Systeme vermindern.

Was inspiriert Sie an der gebauten Umwelt der Zukunft und an den Forschungsprojekten dazu?
Ich stelle mir die gebaute Umwelt der Zukunft als hoch intelligent vor, mit dem Menschen als Mittelpunkt und gleichzeitig offener und von allen gemeinsam genutzt. Gebäude werden in Zukunft nicht mehr anhand von durchschnittlichen Messgrössen entworfen, sondern unter Berücksichtigung des richtigen Verhältnisses zwischen individuellen und kollektiven Bedürfnissen. Meiner Meinung nach ist das eine grosse Herausforderung, der wir uns stellen müssen.

Wofür interessieren Sie sich, wenn Sie nicht forschen?
Wenn ich mich nicht auf meine Arbeit konzentriere, beschäftige ich mich derzeit mit meiner 9 Monate alten Tochter. Ich geniesse es, mit ihr die Welt neu zu entdecken, nochmals zu lernen, wie alles funktioniert und ganz gewöhnliche Dinge in einem neuen Licht zu sehen. 

Dolaana Khovalyg

TEBEL

Der “EDCE PhD Mobility Award” wird and Jan Brütting vergeben

Jan Brütting, Doktorand am Structural Xploration lab (SXL), ist einer der Gewinner des „EDCE PhD Mobility Awards“ im Mai 2018. Dieser Preis wird vom Doktoranden Programm für Bau- und Umweltingenieurwesen (EDCE) gestiftet, um Doktoranden einen Forschungsaufenthalt an auswärtigen Gast-Universitäten zu ermöglichen. Lesen Sie mehr über die aktuelle Arbeit von Jan Brütting und seinen geplanten Besuch in Belgien.

"Aktuell promoviere ich am Structural Xploration Lab (SXL), welches Teil des smart living labs ins Fribourg ist. Dort forschen wir an der Schnittstelle zwischen Architektur und Tragwerksplanung mit dem Ziel, globale, vom Bausektor gemachte, Umweltprobleme zu lösen. Diese sind z.B. der enorme Ressourcen- und Energieverbrauch.

Meine Forschung behandelt die Integration von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in den Prozess der Tragwerksplanung. Kreislaufwirtschaft misst der Schaffung geschlossener Stoffkreisläufe hohe Bedeutung zu und bestärkt die Nutzung von Bauteilen über mehrere Zeiträume. Um dies zu ermöglichen, habe ich Strukturoptimierungs Methoden entwickelt, welche den Entwurf von Fachwerken aus wiederverwendeten Bauteilen ermöglichen. Dennoch stellt die Anwendung von Optimierungsmethoden nur einen theoretischen Ansatz dar, um Wiederverwendung in die Tragwerksplanung zu integrieren. Es ist wichtig, auch praktische Lösungen und gebaute Beispiele zu untersuchen um die möglichen Treiber und Hindernisses dieses Paradigmas zu verstehen.

Von diesem Standpunkt aus möchte ich meine Forschung durch einen Aufenthalt an zwei belgischen Gast-Universitäten erweitern. Diese sind die Katholieke Universiteit Leuven (KUL) und die Vrije Universiteit Brussel (VUB). Ein Aufenthalt an der KUL Ingenieursfakultät in Zusammenarbeit mit Prof. Mattias Schevenels, der bekannt für seine Arbeit im Bereich der Strukturoptimierung ist, bietet eine wertvolle Bereicherung für meine entwickelte Methodik. Diese soll dabei um neue Tragwerkstypologien erweitert werden. Der zweite Aufenthalt wird am TRANSFORM Lab der VUB sein. Dieses Institut, welches von Prof. Niels de Temmerman geleitet wird und angewandte Forschung im Bereich der transformierbaren Gebäude betreibt, arbeitet ebenfalls an der Lösung oben genannter Umweltprobleme des Bausektors. Von deren Erfahrung möchte ich profitieren und meine Methodik hinsichtlich praktischer Randbedingungen erweitern um den Entwurf von Tragwerken unter Kreislaufwirtschafts Aspekten zu ermöglichen."

Interview mit Dusan Licina, Leiter des Human-Oriented Built Environment Lab

Dusan Licina wurde an der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umwelttechnik (ENAC) der EPFL zum Tenure Track Assistenzprofessor für «Indoor Environmental Quality» ernannt. Seit dem 1. Juni 2018 leitet er im smart living lab Freiburg die Forschungsgruppe Human-Oriented Built Environment Lab (HOBEL).

1.    Sie sind im smart living lab angekommen, zu welchem die EPFL, die HEIA-FR und die UNIFR gehören. Was sind Ihre ersten Eindrücke dieses interdisziplinären Forschungszentrums?
Ich habe die Entwicklung des smart living labs seit seiner Gründung mitverfolgt. Da diese Institution noch relativ jung ist, und viele Forscher (einschliesslich mir) Neuankömmlinge sind, glaube ich, dass in den vergangenen Jahren eine enorme Arbeit geleistet wurde. Nichts desto trotz bin ich überzeugt, dass wir erst an der Oberfläche gekratzt haben, und noch viele weitere Projekte und Partnerschaften folgen werden. Die Zukunft sieht vielversprechend aus!

2.    Können Sie uns mehr über Ihre akademische Karriere verraten?
Während meiner akademischen Laufbahn, habe ich mich auf die Luftqualität spezialisiert. Dabei habe ich mich auf die Quellen und den Transport von Luftschadstoffen in Gebäuden, der Belastung für den Menschen, und der Optimierung von Lüftungssystemen in Gebäuden konzentriert, mit dem Ziel, die Luftqualität zu verbessern. In den vergangenen Jahren bin ich ziemlich viel umgezogen. Ich habe meinen Doktortitel an der National University of Singapore und der Technical University of Denmark erlangt. Davor habe ich meinen MSc und BSc in Maschinenbau (University of Belgrade) abgeschlossen. Die letzten Jahre verbrachte ich sowohl an der West- wie der Ostküste der USA. Zuerst als Postdoc an der University of California Berkeley, im Anschluss zog ich nach New York, wo ich an der Entwicklung des ersten Bewertungssystems mitwirkte, welches sich auf die Auswirkungen von Gebäuden auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen fokussierte. Nun ist es an der Zeit sich niederzulassen!

3.    Worauf freuen Sie sich am meisten als Leiter des neuen Human-Oriented Built Environment Labors?
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen und darauf Beziehungen aufzubauen. Aber auch über den Aufbau eines motivierten und enthusiastischen Forschungsteams, bestehend aus Studierenden und Postdocs, welche (hoffentlich) zukünftige Leader auf diesem Gebiet werden. Zudem freue ich mich über das laufende Bauprojekt des neuen smart living lab Gebäudes, welches nach seiner Fertigstellung weltweit eines der technologisch fortschrittlichsten und umweltfreundlichsten Gebäude sein wird.

4.    Auf welche Forschungsarbeiten konzentrieren Sie sich im kommenden Jahr?
Meine berufliche Obsession besteht darin, ein starkes Forschungsprogramm zu entwickeln, welches vertiefte und neue Kenntnisse der Schnittstelle zwischen Mensch und Umwelt hervorbringt. Im Grossen und Ganzen besteht die Hauptaufgabe meines Labors darin sicherzustellen, dass für Gebäudenutzer eine hohe Qualität in Innenräumen auf energieeffiziente Weise erreicht wird. In den kommenden Jahren ist HOBEL darin bestrebt, die heutigen Kenntnisse über die Luftqualität in Innenräumen, die Belastung für Menschen durch luftübertragene Schadstoffe, die Dynamik und den Verbleib von Schadstoffen in Gebäuden, sowie fortschrittliche Lüftungs- und Kontrollsysteme zu verbessern. Zudem werden Instrumente und Methoden für ein verbessertes Monitoring im Bereich der Gebäude-Umwelt, sowie des thermischen Komforts und des Verhaltes entwickelt.

5.    Was inspiriert Sie am Lebensraum der Zukunft und deren Forschungsprogrammen?
Trotz grosser Fortschritte im Bereich der Nachhaltigkeit denke ich, dass auf globaler Ebene nach wie vor eine Lücke zwischen unserem jetzigen Handeln, und dem was wir erreichen möchten, besteht. Wir dürfen die sich entwickelnden Volkswirtschaften nicht ausser Acht lassen, in denen wir durch Forschung, Innovation und konkrete Umsetzung einen riesigen Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen haben können. Das Bewusstsein über die Problematik der Luftqualität ist wichtig, und ich hoffe, dass das smart living lab hierzu einen wertvollen Beitrag leisten wird. Gebäude der Zukunft müssen nicht nur energieeffizient sein, sondern auch den «Michelin Stern» im Bereich der Luftqualität erlangen.

6.    Welche Interessen verfolgen Sie, wenn Sie nicht forschen?
Zeit mit meiner Familie und Freunden zu verbringen ist sehr wichtig für mich. Ich habe eine grosse Leidenschaft, weltweit neue Orte, Menschen, Traditionen und Kulturen kennen zu lernen. Auch in der Natur zu trainieren, zu schwimmen und zu wandern gehört zu meinen Hobbies. Mein Lieblingssport ist jedoch das Pool/Billard spielen. Als Kind habe ich immer davon geträumt, ein eigenes Billard-Zimmer mit dem entsprechenden Tisch zu haben (ja, ich bin immer noch dasselbe Kind). Ich spiele zudem Akkordeon, Klavier und klassische Gitarre, obwohl ich von mir nicht behaupten kann, dass ich besonders gut darin bin. Und ich werde definitiv mehr Zeit investieren um Französisch zu lernen!

ASHRAE ehrt Dusan Licina
Dusan Licina, Leiter des Human-Oriented Built Environment Lab (HOBEL) des smart living labs, wurde im Rahmen der ASHRAE Jahreskonferenz, welche vom 23. – 27. Juni 2018 in Houston stattgefunden hat, mit dem Ralph G. Nevins Physiology & Human Environment Award ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird einem Forscher für seine ausserordentliche Leistung im Bereich der Reaktion des Menschen auf seine Umwelt, und den Auswirkungen auf den Komfort, die Gesundheit und das Wohlbefinden verliehen. ASHRAE und seine weltweit rund 57’000 Mitglieder sind darin bestrebt, das Wohlbefinden der Menschen durch nachhaltige Technologie für den Wohn- und Lebensraum durch Forschung, Standardisierung, Publikationen, Zertifizierungen und Weiterbildung zu verbessern.

Dusan Licina

ASHRAE

Der Grosse Rat gewährt ein Darlehen für das Gebäude des smart living lab

Die 2050-Energieziele bis 2022 erfüllen: Das ist die Herausforderung des künftigen Gebäudes des smart living lab in der blueFACTORY. Am 19. Juni 2018 hat der Grosse Rat des Kantons Fribourg mit 92 gegen 3 Stimmen einem rückzahlbaren Darlehen von 25 Millionen Franken zum Bau des Gebäudes zugestimmt.

Das zukunftsweisende Gebäude, das die Forscher entwerfen, wird sowohl nachhaltig als auch erweiterbar sein. Neben Laboratorien und Unterrichtsräumen wird es darin auch Büros für mehr als hundert Forscher geben. In diesem Kontext vielfältiger Nutzungsmöglichkeiten wird es selbst zum Untersuchungsraum auf der Suche nach Lösungen, durch die der Energiekonsum und der dadurch entstehende Treibhausgas-Ausstoss reduziert werden.

 


Illustrations: Amélie Poncety
Direction: Take Off Productions

Das Projekt eines Versuchsgebäudes für das smart living lab vor dem Grossen Rat

Medienmitteilung des Staates Freiburg, 16. März 2018

Für das geplante Versuchsgebäude des smart living lab, des Forschungs- und Entwicklungszentrums für das Wohnen der Zukunft, wurde ein Dekretsentwurf und eine Botschaft zuhanden des Grossen Rats ausgearbeitet. Dieser wird das Geschäft an einer seiner kommenden Sessionen behandeln. Aufgrund des schnellen Wachstums dieses Forschungs- und Entwicklungszentrums, das provisorisch in der Blauen Halle untergebracht ist, hat der Staatsrat bereits einer Vergrösserung der Fläche um 1000 m2 zugestimmt und will dafür 5 Millionen Franken mehr bereitstellen. Der für die Realisierung des Projekts vorgesehene Betrag wird somit von 20 auf 25 Millionen Franken aufgestockt.

Das smart living lab, das Forschungs- und Entwicklungszentrum für das Wohnen der Zukunft, ist ein Flaggschiffprojekt des Innovationsquartiers. Innerhalb des Swiss Innovation Parks ist es dieses Projekt, das blueFACTORY von den anderen Standorten abhebt. Diese Technologieplattform führt die Kompetenzen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (ETH Lausanne), der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) und der Universität Freiburg (UNI-FR) zusammen.

Dieses nationale und internationale Kompetenzzentrum für das Wohnen der Zukunft, das bis zum Bau seines Gebäudes provisorisch in der blauen Halle untergebracht ist, wächst schnell. Auf Antrag der Direktion des smart living lab und seiner akademischen Partner hat der Staatsrat beschlossen, das künftige Gebäude mit einer zusätzlichen Fläche von 1000 m2 (+25 %) und einer verdichteten Nutzung zu planen, damit es bis zu 130 Mitarbeitende (+45 %) aufnehmen kann.

Das Gebäude wird in seiner neuen Version eine Bruttogeschossfläche von 5000 m2 für 130 Forschende (50% ETH Lausanne, 50% HTA-FR und UNI-FR) aufweisen. Für den Bau des Gebäudes nach den neuen Plänen ist der Staatsrat bereit, seinen Beitrag um 5 Millionen Franken zu erhöhen (die Vereinbarung vom 11. März 2014 mit der ETH Lausanne sah ursprünglich einen Betrag von 20 Millionen Franken vor).

Nun wurde ein Dekretsentwurf für die Finanzierung des Gebäudes nach den neuen Plänen zusammen mit einer Botschaft an den Grossen Rat übermittelt.

Das smart living building - Vision und Planung
Das Versuchsgebäude, smart living building (SLB) genannt, ermöglicht es, die im smart living lab entwickelten Konzepte und Technologien anzuwenden, und wird durchgehend beobachtet und analysiert. Dank seiner Anpassungsfähigkeit kann es an neue Bedürfnisse und Technologien angepasst werden, damit es stets seiner Zeit voraus ist. Die Experimente können von Forschenden des smart living lab, aber auch von akademischen oder privaten Partnern initiiert werden.

Das SLB muss ab Baubeginn, der für 2020 geplant ist, die für das Jahr 2050 gesetzten Zwischenziele der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllen, das heisst mit 30 Jahren Vorsprung. Diese Ziele, die in Verbindung mit der Umweltwirkung des Gebäudes stehen, müssen ohne Abstriche hinsichtlich des Benutzerkomforts oder der architektonischen Qualität erreicht werden.

Bau des Gebäudes auf dem blueFACTORY-Gelände
Infolge der Neuausrichtung des blueFACTORY-Geländes von einem Technologiepark zu einem Innovationsquartier mit einem städtebaulichen Konzept wurde ein kantonaler Nutzungsplan (KNP) ausgearbeitet. Grund dafür ist, dass das Innovationsquartier besonders zentral liegt und eine besondere Rolle für die Siedlungsentwicklung der Stadt Freiburg spielt. Der KNP wurde im Juni 2016 neu aufgesetzt und die definitive Version wurde am 24. November 2017 in die Vernehmlassung geschickt.

Ein einzigartiger Bauprozess
Die Definition und der Bau dieses Gebäudes verlangen nach einem besonders originellen Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Akteuren. Das vom Staat Freiburg finanzierte Gebäude entspricht den Bedürfnissen der Forschenden von drei Hochschulen. Als Bauherr tritt jedoch die Bluefactory Fribourg-Freiburg SA auf. Damit die aussergewöhnlichen und ehrgeizigen Ziele erreicht werden, wurden vertiefte Überlegungen zum Planungsprozess des Gebäudes angestellt, insbesondere um alle Akteure zur richtigen Zeit zu integrieren. Die Arbeiten hinsichtlich der Ausarbeitung und Realisierung des Projekts sind der Gesetzgebung über das öffentliche Beschaffungswesen unterstellt und zwar aufgrund der Finanzierungsquelle (Staat Freiburg) und der Endbenutzer (akademische Institute, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werden).

Planung
Die folgende provisorische Planung berücksichtigt keine allfälligen Verzögerungen infolge von Einsprachen gegen den KNP oder das Gebäude.

 

Phase Frist
1. Öffentliche Auflage und Genehmigung des KNP Nov. 2017 - Mai 2018
2. Studienauftrag Juni 2018 - März 2019
3. Detailstudienauftrag der Auftragnehmer Apr. 2019 - Okt. 2019
4. Öffentliche Auflage und Baubewilligung Okt. 2019 - Feb. 2020
5. Durchführen der Arbeiten Nov. 2019 - Juni 2022
6. Inbetriebnahme Juli 2022 - Aug. 2022

 

Das Gebäude des smart living lab wird schlicht, innovativ, nachhaltig und emblematisch sein und einen Vorgeschmack davon geben, wie wir in Zukunft wohnen und leben werden. Sein Standort befindet sich im Herzen der Stadt Freiburg in einem Quartier, das der Innovation gewidmet ist, das sich befruchtend auf innovative Projekte auswirkt, aber auch die Entwicklung von Partnerschaften und den Wissenstransfer begünstigt. Das Gebäude wird ein interdisziplinäres Forschungszentrum sein, ein Kompetenzzentrum von nationaler und internationaler Bedeutung.

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Der NeighborHub ist zurück

Nach seinem Sieg am internationalen Solar Decathlon Wettbewerb 2017 in Denver (USA), erwacht der NeighborHub im smart living lab Freiburg erneut zum Leben. Das Schweizer Solar-Haus, welches von Studierenden und Professoren 4 verschiedener Hochschulen (EPFL, HEIA-FR, HEAD und UNIFR) entwickelt wurde, wird auf dem blueFACTORY Gelände wieder aufgebaut. Der NeighborHub präsentiert Bewohnerinnen und Bewohnern eines Quartieres eine Vielzahl von Alternativen für eine nachhaltige Entwicklung. Er öffnet am 28. und 29. April 2018, mit verschiedenen themenspezifischen Führungen, seine Türen für die Öffentlichkeit.

Während mehr als 2 Jahren haben 250 Studierende, darunter 43 Solar-Decathleten vor Ort in Denver, 150 betreuende Fachspezialisten und Wissenschaftler sowie an die 50 Industrie-Partner am Swiss Living Challenge Projekt teilgenommen. Gemeinsam haben sie das Solar-Haus NeighborHub entwickelt, welches mit 8 Podiumsplätzen in 10 Disziplinen, darunter 6 Goldmedaillen, als grosser Gewinner des universitären Solar Decathlon Wettbewerbs vom Platz ging.

Nun sind die 70 Tonnen Material, welche den Atlantik in zwölf Containern überquert haben und für den Wiederaufbau des NeighborHub notwendig sind, zurück in Fribourg. Der Wiederaufbau hat bereits Mitte-Februar begonnen und wird in den nächsten zwei Monaten durch Studierende und Betreuer, welche ebenfalls in Denver mit dabei waren, abgeschlossen.

An einem optimalen Standort, im blueFACTORY Innovationsquartier und neben dem smart living lab, der Geburtsstätte des NeighborHubs, soll der Solar-Prototyp ein Ort der Begegnung und des Austauschs sein. Er soll Bewohnerinnen und Bewohnern eines Quartieres zusammenführen um gemeinsam Lösungen zum optimalen und reduzierten Energiekonsum zu entwickeln.

Der NeighborHub bietet Lösungen und innovative Alternativen in sieben Handlungsfeldern: Dem Einsatz von erneuerbaren Energien, der Mobilität, dem Wasser- und Abfallmanagement, der Nahrung, der Biodiversität sowie der Wahl des Materials. Besucherinnen und Besucher können während der Tage der offene Türe am 28. und 29. April 2018, oder auf Anfrage, an interaktiven Aktivitäten oder Konferenzen rum um diese Themen teilnehmen oder sich beraten lassen.

Weitere Informationen und Anmeldungen zur Führungen

 

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